Viannos im Süden Kretas wurde mit einigen Nachbardörfern am 14.September 1943 zerstört.
Nachdem in Italien Mussolini gestürzt war und die Militärregierung unter Marschall Pietro Badoglio am 8. September einen Waffenstillstand mit den Alliierten geschlossen hatte, erwartete der Partisanenführer Bandouvas eine Landung der Aliierten auf Kreta. Während die deutschen Kräfte durch die Übernahme der Kommandogewalt im Osten Kretas gebunden waren, unternahm er mit seiner Gruppe am 12.September 1943 einen Angriff auf eine deutsche Einheit. “Sie töteten zwölf Soldaten, verwundeten fünf und nahmen zwölf gefangen. Die Gefangenen wurden durch die Vermitlung eines Bischofs unversehrt freigelassen, wofür die Deutschen zusagten, vier Dörfer zu verschonen bei den nun angeordneten “schärfsten Gegenmaßnahmen”.” (1)
Aus dem Bericht des zentralen Ausschusses zur Feststellung von Kriegsverbrechen auf Kreta von Nikos Kazantzakis u.a.:
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“Am 14.9. sollte eine der größten Katastrophen hereinbrechen, die Kreta während der ganzen Besatzungszeit erlebt hat. Die Deutschen überfielen die Dörfer von Viannos (…). Nachdem sie schon vorher auf dem Hinweg jeden getötet hatten, der ihnen begegnete – Männer, Frauen, Kinder – trieben sie in den Dörfern selbst alle Männer zusammen und exekutierten sie in Gruppen.” (2)
Aus dem geheimen Tagesbericht des deutschen Kommandeurs (3):
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“440 Banditen tot, 200 Festgenommen, 3 Bandenortschaften zerstört, geringe eigene Verluste.”
Das Mahnmal in Amiras erinnert daran.
Diese Bilder wurden um Auftrag der Wehrmacht im Juni 1943 von Karl Ottahal aufgenommen. Sie sind im Bundesarchiv verfügbar.
- Prescher, Hans: General Kreipe wird entführt. Mähringen 2007. S.20
- Zitiert nach Prescher, a.a.O. S.15. Prescher zitiert nach: Rondholz, Eberhard: Die Erde über den Gräbern bewegt sich noch. In: ZEIT-Punkte Nr.3/1995.
- Zitiert nach Prescher, a.a.O. S.21