Festungskommandanten

Als Festungskommandanten wurden die deutschen Oberbefehlshaber auf Kreta 1941 – 1945 bezeichnet. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die zeitliche Zuordnung der Repressionen zu den Amtzeiten der Festungskommandanten. Die jeweiligen Zuständigkeiten, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten müssen noch geklärt werden. Die meisten Angaben in dieser Tabelle beziehen sich auf den SOE-Report, publiziert von Kokonas. Sie müssen noch im einzelnen verifiziert, präzisiert und ergänzt werden.

Andrae, Bräuer und Müller waren jeweils in zwei verschiedenen Positionen auf Kreta:

  • Andrae ab 9.Juni 1941 als Befehlshaber der deutschen Truppen auf Kreta, ab 30.August dann als Festungskommandant
  • Bräuer war bei der Invasion bei den Fallschirmspringern und wurde am 30.Juni 1942 Festungskommandant
  • Müller als General der II.Infanteridivision (Vorgänger von Kreipe) und ab 1.Juni 1944 Festungskommandant

Befehlshaber und Festungskommandanten

Name und Amtszeit:
Verantwortlich für:
Kurt Arthur Bruno Student

20. – 31.Mai 1941

  • 2.Juni 1941 Kondomari, 23 männliche Einwohner erschossen
  • 2.Juni 1941 Alikianos, 42 Einwohner erschossen
  • 3.Juni 1941 Kandanos, Kakopetro und Floria zerstört und Einwohner erschossen
Alexander Andrae

Befehlshaber der dt.Truppen ab 9.Juni 1941

Festungskommandant 21.7.1941 – 30.August 1942

  • 3.Juli 1941 Tavronitis 12 männliche Einwohner erschossen.
  • 1.August 1941 Alikianos, Skines, Fournes
  • 1. bis 8.September 1941 Razzia und Erschießungen auf der Omalos-Hochebene
  • 25.August 1941 Plünderung Kloster Preveli
  • 4.Juni 1942 Erschießungen in Mires und Plora
  • 14.Juni 1942 Exekution von 50 Geiseln in Heraklion
Bruno Bräuer

30.August 1942 – 30.Juni 1944

  • Juni bis Dezember 1942 Plünderungen und Folterungen in den Regionen Malevisi und Monophatsi durch Jagdkommando Schubert
  • 6. Juli 1943   Exekution von 50 Geiseln in Heraklion und Rethymnon. [1]
  • 15.August 1943 Zerstörung von Vorizia, verantwortlich General Müller
  • 20. bis 21.August 1943 Erschießungen in Mylopotamos
  • 14.September 1943 Zerstörung von Dörfern in der Viannos-Region
  • 29.September 1943 Koustogerako, Moni, Livadas
  • 8.Oktober 1943 Kallikratis, Rodakino und Kali Sykia durch Jagdkommando Schubert
  • 10.Februar 1944 Deportation von mindestens 40 Männern aus Selino nach Mauthausen
  • 1. bis 4.Mai 1944 Zerstörung von Kamares, Magarikari, Lochhria und Sachtouria
  • 29.Mai 1944 Deportation der Juden von Chania
  • ohne Datum Terror-Razzia in Kritsa (Mirabello), Tzermiado (Lassithi), Miamou, Kainouriou durch Jagdkommando Schubert
Friedrich Wilhelm Müller

1.Juli 1944 – 22.September 1944

  • August 1944 Ano Meros, Gerakari und andere Dörfer im Amari-Becken
  • 13.August 1944 Anogia
  • 15. bis 30.August 1944: Teilweise Zerstörung von Damasta, Kouneni, Limni, Floria, Kakopetro, Kissamo und Palaia Roumata, Zerstörung von Sokara, Kamares, Ano Meros, Dhryfies, Vryses, Kardaki, Gourgouthoi, Gerakari, Amari, und Krya Vrysi, Vorizia, Plünderung der Ernten. Erschießungen in Kamariotes, Sarchos, Sokara, Gergeri, Nivrytos, Skourvoula, Magarikari, Kamares, Grigoria, Malathyra
Georg Benthack

22.September 1944 – 10.Mai 1945

Einzelnachweise

  1. Fernschreiben No.2888 v.5.7.1943 und Namenslisten an 22.ID, Bundesarchiv, BA-MA, RH 26-22-80, Bl.187ff

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